christorolia
In den 1970er bis Mitte der 80er Jahre besaß die “Ruine” in Berlin(West) Kultstatus. Mensch musste schon einiges getankt oder geraucht haben – oder den Vorsatz haben, dieses innerhalb kürzester Zeit nachzuholen –, um sich dort wohlzufühlen. Aber dann war es klasse!
Alkohol, bewusstseinserweiternde Rauschmittel und menschliches Anpassungsvermögen ließen dort eine gutbürgerliche Herkunft innerhalb kürzester Zeit vergessen. Was zunächst eine Herausforderung war – herumfliegende Biergläser und -flaschen, Bierlachen, Ausdünstungen aller Art, Pogo usw. – wurde schnell “normal”, mittendrin statt nur dabei. Die von diesem “offenen Konzept” ausgehende Faszination lockte Leute jeglicher Couleur an, im wesentlichen aber aus dem linken Spektrum. Der Teil Schönebergs um Winterfeldt- und Nollendorfplatz war eine Hochburg der (Grün-)Alternativen Liste, die hier zeitweise mehr als 50 % der Stimmen hatte.
1957 erhielt die Gastwirtschaft in der Gleditschstraße 9 am Winterfeldtplatz in Schöneberg Schankerlaubnis. Das Haus war im Krieg schwer zerstört worden und wurde nicht wiederaufgebaut. Nach und nach wurden die Wohnungen des Hauses besetzt, einige erhielten Duldungsverträge, andere Mietverträge. Im weiteren Verlauf gründeten die Bewohner einen Verein, um ihre Interessen gemeinsam vertreten zu können.
Kneipe und Hausprojekt fanden 1986 ein Ende, nach dem Abriss der Brandschutzmauer musste das Haus verlassen werden, das Haus stand leer und verfiel weiter. Nach einem Brand 1997, den die Feuerwehr angeblich nur halbherzig versuchte hat zu löschen, wurde es abgerissen. Ein paar Jahre später entstand auf dem Gelände ein Spielplatz, mit terrassiertem Park, Sitzecken, Boule-Bahn usw.
Ich war auch recht häufig da, besonders hing ich damals mit Tony(Antonio de la Costa) zusammen, der sich in dem Lokal wohl zu Tode gesoffen hatte. die wilden 70ziger. An sich war es ein Loch mit Charm.
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Bam
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* Peter*
Die Rocker, das waren die Phönix.
Erinnere mich gerade wie ich einem volltrunken Wessi ein Schnitzel zubereitet habe: zwei nasse Bierdeckel in Ei und Pannade gewälzt, kross angebraten und serviert. Irgendwann hat er es gemerkt und rumkrakeelt. Jürgen hat ihn dann mit seiner behandschuten Hand am Kragen gepackt und raus geschmissen. Er musste das Schnitzel nicht zahlen, aber wir haben uns lange danach noch herzlich amüsiert.
Das waren die übelbeleumdeten Bloody Devils
Ja auch ich war eine Weile Stammgast und erinnere mich an viele Leute. Hippel,der zeitweilige Besitzer, Sigi hat immer die Teebeutel an die Decke geworfen, weil seine Spucke so dick wie Sperma war, wie er meinte, hielten sie sich auch ziemlich lange. Freitag abends hob die Ruine immer ab, um um die Kirche zu fliegen und am nächsten Morgen wieder zu landen. Wer vorher ausstieg, stürzte ab. An den blonden Rauschgoldengel Jo kann ichh mich auch noch erinnern , Kalle und Gabi und Tina hinterm Tresen u.v.m. Ich bin immer zwischen Cafe Bleibtreu und Ruine oder Sonnabend morgens Slumberland hin und her gependelt. War wirklich ne tolle , geile Zeit, die ich nicht missen mochte.
Hallo, kenne die Ruine so um1975/1978 – habe damal in einer Werbeagentur in der Bozenerstr. gearbeite – als Grafiker. Nach Feierabend… hieß es immer gehen wir “KRÖKELN” (Kicker/Tischfußball) die Ruine hatte so eine kleine Niesche da stand das Teil der Begierde… kickern bis der Arzt kam. Den Hunger hatte die Küche uns mit Rührei aufs Brot gestillt .. der “Koch” Spitzname bei uns Eier-Jochen.. bestes Rührei ! Da kam das TIP Magazin noch mit einem Handverkäufer durch die Ruine. War eine TOLLE Zeit.
Hans K.
War alter Stammgast und
habe das orginal Ruinenbild/Poster
welches jahrelang in der Ruine
hing in meinem Besitz.
Hi kennt einer von euch Manne/ Manfred? Er lebte in der Ruine (1. OG?) Meine letzten Erinnerungen an ihn sind aus den frühen 80ern. Seine Markenzeichen: Immer stoned oder auf Acid und immer irgendwie am zeichnen/malen. Was ist aus ihm geworden? Lebt er noch?
…An der Teebeuteldekoration war ich stark beteiligt! Damals standen noch Kalle, der Hans-Albers-Fan mit “Komm auf die Schaukel, Luise!” und Turpin aus dem Hessenland hinter dem Thresen.
Ich bin im Haus groß geworden. Anfang 1950. Mein Vater war Hauswart. Die Wirtsleute hießen damals Resselbauer und ihr Sohn war Catcher. Schön war wenn im Sportpalast gekämpft wurde, dann kamen die Catcher in die Kneipe Es war immer schon für mich Schokolade und sonstige Sößigkeiten.
Wer kennt ihn noch, den Drink “Seelenfrieden” (0,2 Ltr. mit einem Gemisch aus hochprozentigem Alkohol), die dicke Dame,die für einen Drink auf dem Tisch tanzte, Barbara, Haase und Jürgen aus Groningen. (Stammgast von 1983)
es war ne geile zeit-war dabei wer kennt klaus mausewolf +katzenpeter?peter bist du marshall?
jetzt hast Du mich gefunden
liebe Grüsse
Klaus
Fünf Jahre Ruine Event, Jo als blond gelockter Zapfer, Aufräumer, Künstler, darüber gibt es das Buch: Ruine
https://www.buchhandel.de/buch/Ruine-9783741840845
War auch Zapfer in der Zeit mit Jo und Heinzi,
unvergesslich die schule fürs leben mit electric light, etc
Aber es wurde nass abgespielt – mit einem Schuss Dreckwasser aus dem Spülbecken
Exakt. Nass abgespült. Ein Fünftel widerwärtige Brühe aus dem Spülbecken und beim Zusehen war der Durst bereits verschwunden. Aber zum Casablanca(?) in der Pallasstraße war es ja nicht weit!!
ja war lustig da
yep Samstagabend inne Urine, mit dem Kopf voll Mescalin oder Shitoel, ner Nase voll mit Buletten, altem Bier unn Pisse Geruch unn den Ohren voll Zappa oder Hans Albers konnte Mann am besten Wessi Damen abschleppen “Freak out”
…und oben hat es reingeregnet…
Das war doch gemütlich wenn es in 20 Eimer die überall herumstanden reingetropft war,
besonders wenn der dortige Kanonenofen, oft gewartet von einem alten Mütterlein aus dem Haus zum glühen gebracht wurde………….
evtl.kannst du dich auch noch an Rudi erinnern ?! Er Stand mit seinem Schwarzen Zylinder vor der Tür und wir Kauften unseren Stein bei ihm.
man was für eine Geile Zeit !!!
… An der Decke klebten viele Teebeutel, die die Gäste mit Schwung dahin befördert hatten und die dort angetrocknet waren … Ruine war um 1984 auch das Heim einer Rockergang, die keine Motorräder hatten – wie hießen die gleich noch?
Das waren die übelbeleumdeten Bloody Devils