christorolia
Der Post Natürliche Schönheit in den Wissenschaften hier bei uns im KneipenLog und die gelegentlichen Schneefälle haben mich bewogen, ausnahmsweise mal kurz allein vor die Tür zu gehen und mich mit Stirnlampe und Lupe an der Schönheit von Schnee und dessen Kristallen zu erfreuen.
Für Thomas Mann sind Schneeflocken DAS Beispiel des hochdifferenzierten Kunstwerks.
eine endlose Erfindungslust in der Abwandlung und allerfeinsten Ausgestaltung eines und immer desselben Grundschemas, des gleichseitig-gleichwinkligen Sechsecks, herrschte da [in der Schneeflocke].
[Thomas Mann, Der Zauberberg, Bd. III, S. 663]
Schneemetamorphose ist hier nicht Thema, ein kurzer Abschnitt dazu hier unten. Die hier verwendeten Bilder stammen von der Web-Site SnowCrystals.com.
Einfache Prismen
Einfache Prismen sind die am häufigsten vorkommende Art von Schneekristallen. Abhängig von der Geschwindigkeit der Kristallbildung können sie als Plättchen bis hin zu bleistiftähmlichen Formen mit allen Übergängen auftreten. Einfache Plättchen sind mit bloßem Auge kaum zu erkennen.
Sterne
Dieses häufige Kristall ist dünn und plattig. Mit seinen sechs breiten “Strahlen” bekommt es sternenähnliches Aussehen. Die Oberflächen besitzen häufig wunderschöne, symmetrische Dekorationen. Diese Kristalle bilden sich bei Temperaturen von -2°C bis -15°C.
Unterteilte Plättchen
Unterteilte Plättchen zeigen häufig markante Verbindungen zwischen den Prismenformen im Zentrum und in den Ecken . Sind diese Übergänge außergewöhnlich auffällig, spricht man von unterteilten Plättchen.
Sternförmige Dendriten
Sternförmige Dendriten sind das bekannteste und häufigste Schneekristall. Die sechs Hauptstrahlen weisen mehr oder weniger starke Verzweigungen auf, typische Durchmesser sind 2-4 mm, sie lassen sich relativ leicht mit bloßem Auge erkennen. Schnee, bestehend aus diesen Kristallen, ist der typische Weihnachtszeit-Postkarten-Schnee.
Farnartige sternförmige Dendriten
Manchmal weisen die Äste der Sternförmigen Dendriten so viel Verzweigungungen aus, dass sie eher einem Farn als einem Baum ähneln, es wird dann eben von Farnartigen Sternförmigen Dendriten gesprochen. Diese Kristalle sind die größten natürlich vorkommenden Schneekristalle, sie weisen als Niederschlag Durchmesser von 5 mm oder mehr auf. Trotz ihrer beträchtlichen Größe bestehen auch diese nur aus einem einzigen Eiskristall von einem zum anderen Ende. Der schönste Pulverschnee mit seiner sehr geringen Dichte besteht aus diesen Kristallen.
Hohlsäulen
Hexagonale Säulen weisen häufig konische Hohlräume an ihren Enden auf. Die Hohlräume der beiden Enden sind nahezu perfekt symmetrisch, manchmal frieren die Enden auch zu, es kommt zu Lufteinschluss im Eiskörper.
Nadeln
Nadeln sind dünne, feine Eiskristalle, die bei Temperaturen um -5°C wachsen. Die Länge einer Nadel beträgt das Acht- bis Zwanzigfache des Durchmessers, die Enden können spitz oder auch eingekerbt sein.
Kunstschnee
Schneekanonen schießen eine Mixtur aus Wasser und stark komprimierter Luft aus ihren Düsen. Das Wasser wird durch die Düsen fein zerstoben und kühlt durch den Druckverlust der umgegebenden Luft unter den Gefrierpunkt ab und gefriert. Das Bild zeigt die gefrorenen Wassertröpfchen, die keinerlei Ähnlichkeit mit den Kristallen des Naturschnees aufweisen.
Schneemetamorphose
Für die Entstehung und Wandlung (Metamorphose) von Schneeflocken bzw. -kristallen sind eine Reihe von Faktoren verantwortlich, vornehmlich Witterungsbedingungen wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Windgeschwindigkeit. Temperaturen um den Gefrierpunkt sorgen beispielsweise für ein häufiges Tauen und Wiedergefrieren und bedingen so zu eine rasche Umformung hexagonaler Schneesterne zu Firnkörnern. Je höher die Temperaturen, desto schneller vollzieht sich i.d.R. die Metamorphose, die destruktiv (kristallzerstörend) oder konstruktiv (Aufbau neuer Kristallstrukturen) erfolgen kann.
Aufgrund der Veränderungen des Schnees – es wird auch von Alterung gesprochen – lassen sich grob vier Arten von Schnee unterscheiden:
- Neuschnee mit unterschiedlich geformten hexagonalen Schneekristallen
- Feinkörniger Schnee
- Grobkörniger Schnee
- Tiefenreif mit den typischen Becherkristallen
Schon beim Neuschneefall, vor allem bei Temperaturen um den Gefrierpunkt, setzt die Metamorphose des Schnees ein. Die zunächst feinverzweigten hexagonalen Schneekristalle wandeln sich durch ständiges Schmelzen und Gefrieren in körnige Form, die im Firn des Altschnees vollendet ausgebildet ist.
Haben wir hier nicht etwas Urtümliches – etwas sehr sehr “altes”?
Können wir sinnieren dass es im uns bekannten Universum in x-milliarden Galaxyien x-milliarden “Grünzonenplaneten” gibt welche solche Schneekristalle “haben”?
Intelligent design? Zufall? Im ganzen Universum derselbe Zufall? Ist doch zwingend, da die Physik doch auch dieselbe sein muss.
Ich habs!
Die schönen Flocken sind die Männchen welche mit ihrer Erscheinung die Weibchen anlocken wollen. Wenns dann klappt dann gibt’s, äh, mehr Flocken. Als Gegenleistung der Biologie hätten wir dann zum Beispiel die Pfauenfedern, die männlichen natürlich. Da gibt’s dann mehr Pfauen. Alles klar und deutlich und megalogisch.
Higgs!
Sorry, muss wieder rein, wird kalt hier draussen. Vielleicht gibt’s drinnen ne Caipirinha.